Champignon

 

O Champignon, O Champignon,
wie sehr ich dich verehre!
Du ahnst nicht, wie ich dich begehre
und mich nach dir verzehre
bevor ich dich verzehre.
O Champignons, O Champignons,
ich kann mich nicht zusammen reißen –
ich möchte ständig in euch beißen.
Egal, ob ihr die braunen seid oder die weißen.
Ganz gleich, ob frisch in den Salaten
Oder mit Kräutern schlicht gebraten.
O Champignons, O Champignons,
ihr könnt´ mir wirklich nie genügen.
Jedoch will ich euch nicht belügen,
ich gäbe jeden Pfifferling, euch zu betrügen,
mit einem Steinpilz. Könnte ich den kriegen,
ließe ich euch alle jederzeit links liegen.
O Champignon, O Champignon,
das hast du nun davon –
Undank - doch tröstet dich vielleicht,
dass du mir trotzdem treuer bist,
weil dieser Steinpilz ja viel teurer ist
und mir das Geld dafür meistens nicht reicht.

 

„Champignon“ aus der Serie Küchenbilder von Raimund Spierling, Mischtechnik auf Leinwand, 60 x 60 cm